Eine der am weitesten verbreiteten Stoffwechselstörungen ist die Hämopyrrollaktamurie, kurz HPU.
Viel zu wenig Ärzte und Heilpraktiker wissen leider davon.
Betroffene Patienten haben oft einen langen Leidensweg hinter sich. Da mit der gängigen schulmedizinischen Diagnostik nichts gefunden wird, werden die Patienten nicht selten in die psychosomatische Ecke „gesteckt“ und zum Psychotherapeuten und zum Psychiater geschickt.
Dabei ist ein HPU-Test® simpel, die Messung erfolgt im Urin. Bei positivem Testergebnis ist auch die Therapie unproblematisch und der Nutzen für betroffene Patienten groß. Mit den Informationen auf dieser Website möchte ich erreichen, dass mehr Menschen von dieser Stoffwechselstörung erfahren, damit sie die Möglichkeit bekommen, für sich selber besser Sorge zu tragen und ihre Beschwerden besser zu verstehen.
Das Wort Hämopyrrollaktamurie besagt, dass beim Auf- und Abbau des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin etwas nicht regelrecht abläuft. Dies hat problematische Folgen: Die Entstehung sogenannter Hämopyrrollaktamen (HPL) führt zum Verlust von Zink und Vitamin B6, teilweise auch Mangan.
Die Symptome gehen auf den Mangel an diesen Mikronährstoffen zurück : Vitamin B6, Zink, Mangan und auch Häm haben im Stoffwechsel ganz vielfältige Funktionen. Je nachdem, wo der jeweilige Patient seine Schwachstellen im Stoffwechsel hat, können ganz unterschiedliche Symptome auftreten. Ein schwaches Immunsystem, hormonelle Störungen wie PMS, Erschöpfung und geminderte Leistungsfähigkeit, depressive Verstimmungen, Verdauungsprobleme, Schilddrüsenstörungen u.v.m.
HPU-Patienten sind z.T. extrem stresslabil, was dazu führt, dass sie oft in Folge von chronischem Stress an Nebennierenerschöpfung oder Schilddrüsenstörungen leiden. Bei Mangel an Zink und Vitamin B6 kommt es zur Einlagerung des HPL, was die Ausbildung von Autoimmunkrankheiten fördern kann.
Die Verluste an wichtigen Mikronährstoffen sowie die Entgiftungsstörung können nicht allein über die Nahrung ausgeglichen werden. Häufig bleibt das Problem unentdeckt und die Mängel werden im Laufe der Jahre immer gravierender. So kann die Grundlage für zahlreiche Beschwerden entstehen.
Mindestens 10 Prozent aller Frauen sind nach aktuellem Stand der Daten von der HPU betroffen, dagegen nur etwa 1 Prozent der Männer. Bei (chronischen) Erkrankungen ist der Anteil wahrscheinlich viel höher.
Es gibt von verschiedenen Labors einen Kryptopyrroltest (KPU), dieser ist jedoch als Testverfahren nicht gut geeignet, um spezifische Stoffwechselstörungen nachzuweisen. Der seit dem Jahr 2000 verfügbare und sehr viel genauere HPU-Test® wurde eigens dafür entwickelt, ganz spezifische HPL-Komplexe (Hydroxyhämopyrrol-2-1) zu messen, die nur und ausschließlich bei HPU gebildet werden. HPU ist also nicht identisch mit KPU, auch wenn die beiden Begriffe manchmal fälschlicherweise gleichgestellt werden.
Der HPU-Test wird mit Hilfe eines Testsets, das Sie bei mir in der Praxis erhalten können, durchgeführt. Es handelt sich um einen Urintest aus dem 24-h- Urin. Die Diagnostik kostet ca. 70 €.
Ausschließlich mit den fehlenden Mikronährstoffen, also Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen wird die HPU therapiert. Die fehlenden Mikronährstoffe sollten ersetzt werden, allen voran die aktive Form des Vitamin B6 (P5P) , zusätzlich Zink und meist auch Mangan. Die Erfahrung in der Praxis zeigt immer wieder wie wichtig es ist, das aktive Vitamin B6 zu verwenden und nicht die inaktive Form. Auch die weiteren Vitamine der B-Familie sollten supplementiert werden, zusätzlich zu weiteren Mikronährstoffen, die im Mangel sind. Beim HPU-Patienten liegen oft Defizite von zahlreichen Mikronährstoffen vor.
Häufig muss ein Einschleichen und ein in der Dosierung ansteigendes Therapiekonzept eingehalten werden, um die Verträglichkeit zu gewährleisten. Hierfür sind ausgebildete Therapeuten der richtige Ansprechpartner, die die Stoffwechselvorgänge genau kennen.
Auch zusätzliche entgiftende Maßnahmen, zum Beispiel der Einsatz von Chlorella, sind eine wichtige Option.